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Mein Weinblog

Der Fotograf als Winzer

Dienstag, 2. Juni 2020 - 13:10 Uhr
Traumhafter Feiertag im Wingert

Der Sonnenschirm ist aufgespannt, die bequemen Stühle stehen bereit. Es grünt und blüht ringsum. Ich bin auf Seite 169 des Sylt-Kimis "Zugvögel" von Gisa Pauly angekommen und würde heute gerne in Ruhe und entspannt weiterlesen.
Pfingstmontag in meinem kleinen Wingert. Ein Refugium, das ich gerade in dieser Zeit nicht missen möchte und für das ich mehr als dankbar bin. Nein, ich werde nicht auf die Corona-Pandemie mit all den notwenigen Vorsichtsmaßnahmen eingehen, die natürlich auch von mir, dem kleinen aber feinen Winzer, eingehalten werden. Gemessen an anderen Ländern, so meine ich, geht es uns doch eigentlich gut. Und trotz vieler beruflicher (Menschen-) Kontakte bin ich (offensichtlich) gesund. Gut so...

Es ist richtig gemütlich zwischen den Reben, die schon erkennen lassen, dass es ein gutes Weinjahr werden könnte. Erhebe ich meinen Blick von den spannenden Zeilen des Romans, verlasse ich Hauptkommissar Erik Wolf und seine Schwiegermutter Carlotta Capella bei ihren Ermittlungen um den ermordeten Filmproduzenten und konzentriere mich auf die Natur um mich herum, gibt es vieles zu bestaunen. Die Bienen haben in dem wunderschön blühenden Margeritenbusch allerhand Arbeit. Die weiß-gelben Blüten locken sie an und versprechen reichlich Nahrung. Brummend gesellen sich Hummeln dazu, die ebenfalls einen reich gedeckten Tisch vorfinden. Dem in der Sonne rotglühenden Rosenstrauch können die Bienen nicht widerstehen. Sie sind fleißig und kennen keinen Feiertag. Auch das von unseren Freunden Marion und Manfred bei einem Besuch mitgebrachte Sonnenblumenstöckchen, das wunderschön zu meinem Muscat bleu passt und einen weiteren weit leuchtenden wie von Zauberhand richtig in dem Gesamtbild meines Wingerts markant gesetzten Farbtupfer verleiht, ist Landeplatz für die Hautflügler, zu deren Gattung die von vielen Menschen wegen ihrer Stachel nicht so gerne gesehenen Bienen gehören. Doch was ist das?? Ein tiefschwarzes Insekt bahnt sich seinen Weg durch das Meer der vielen Farben. Sein Flügelschlag macht beim An- und Anflug dumpfe Geräusche. Es ist eine Xylocopa iris, eine Holzbiene, die ich hier noch nie gesehen habe. Es gibt also wieder etwas neues zu bestaunen.

Die Zeit vergeht wie im Fluge. Duftender Kaffee kündigt plötzlich eine leckere und süße Überraschung an. Meine Frau hat Rhabarber-Kuchen gebacken. Für dieses weitere Highlight des Tages unterbreche ich gerne meine Lektüre und die Blicke in den wunderschönen Wingert. Das Handy piepst. Weinfreund Reiner und seine Frau Heidi haben es sich in ihrem traumhaften Wingert ebenfalls gemütlich gemacht und schicken Bilder. Was wäre passender bei dem Sommer- Wetter, als den Tag zwischen Blüten und Reben zu verbringen, dachten auch sie.

Zum krönenden Abschluss eines wunderschönen Tages haben wir den Feiertag bei einem Glas 2017er Chardonnay Spätlese aus der Lage Dirmsteiner Mandelpfad vom Weingut Stefan Bengel ausklingen lassen.

Samstag, 21. März 2020 - 12:02 Uhr
Meine schöpferische Pause ist vorbei

Liebe Weinfreundinnen und Weinfreunde,
in den letzten Wochen und Monaten habe ich eine (nennen wir es...) schöpferische Pause in meinem Wingert und Weinkeller eingelegt. Es ist alles okay!! Manchmal muss so etwas sein...
Meinem Muscat bleu und der Suzi geht es, wie mir auch, gut. Den Rebschnitt habe ich erledigt und das schöne Wetter zum kalendarischen Frühlingsanfang in meinem kleinen aber feinen Wingert genossen. Zuvor stand ein Rundgang durch den umliegenden Garten auf dem Programm. Ausgerüstet mit Eimer, schützenden Handschuhen und Schaufel ging es dem Unkraut an den Kragen. Der "Winzerin" hatte es der Grill angetan, der eine Generalreinigung erfuhr und sich jetzt sauber und glänzend auf seinen neuerlichen Einsatz freut. Es sind schon die ersten Steaks eingekauft. Es könnte also losgehen...
Der Frühling hat im kompletten Umfeld meiner Rebstöcke wegen der sommerlichen Temperaturen früh Einzug gehalten. Es blüht überall und in der beschaulichen Ruhe hört man die vielen fleißigen Bienen in und an den wunderschönen Blüten einer Zierkirsche umherfliegen und schon fleißig sein. Auch Hummeln sind schon unterwegs. Bei einem Kaffee und einem leckeren Stück Kuchen lässt es sich mit Blick in den Wingert bestens ausruhen. Bei der nötigen Kontrolle der Reben sieht man diese bluten, wie es im Fachjargon heißt. Die Schnittstellen sind Wunden und vor Beginn der Vegetation tritt Wundsaft aus, der desinfizierend wirkt und das Eindringen von Bakterien verhindert. Meine Winzerkollegen Peter und Lars haben ihre nötigen Arbeiten auch erledigt, so dass wir alle schon jetzt auf das Weinjahr 2020 gespannt sind.

Dienstag, 3. September 2019 - 10:22 Uhr
Weinlese 2019: Jetzt geht es los...

Endlich ist es nicht mehr so heiß und schwül!! Man kann wieder durchatmen!! Glaubt man den Aussagen der Wetterfrösche, so steht uns jetzt ein "goldener Herbst" bevor. Ich freue mich schon drauf.
"Na, gehst Du nachher in den Wingert?" fragte mich am Morgen Anita, unsere nette Nachbarin. Sie ahnte wohl, dass wirklich ein Tag zwischen meinen Reben geplant war. In den letzten Wochen galten die Rundgänge durch die Reihen der Rebstöcke mehr der Kontrolle als der Entspannung. Jetzt aber wollte ich mich an den wunderschönen blauen Trauben erfreuen, einfach in der Herbstsonne die Füße hochlegen und die totale Ruhe genießen. Der Grill, und das gab es ja dieses Jahr selten bei diesen Temperaturen, war schnell aufgebaut und die Flammen entfacht. Und was zauberte meine Frau hervor? Köstlichkeiten vom iberischen Schwein, dem „Cerdo Ibérico“. WOW!! Gut gewürzt, fachmännisch gegrillt und mit einem edlen auf dem Punkt temperierten Wein vom Bodensee war es ein Wocheneinstieg ganz nach meinem Geschmack.
Doch bei aller wohlverdienter Ruhe darf ich den Blick auf meinen Muscat bleu nicht verlieren. Vor einigen Tagen traf ich Rolf, einen Heppenheimer Winzer, der berichtete, dass bei ihm die Weinlese ansteht. "Der Dornfelder macht uns etwas Sorgen", meinte er. Auch der Hinweis von meinem Weinfreund Lars, dass er schon mittendrin in der Weinlese sei, hat mich hellhörig gemacht. Die Gespräche ließen mich nicht los, so dass ich noch mal die traumhaften dunkelblauen Trauben prüfte und mich daran erfreute, dass sie richtig gut aussehen und wundervoll süß schmecken. Und so traf ich die Entscheidung: Auch bei mir beginnt die Weinlese, der Höhepunkt des Weinjahres für den kleinen aber feinen Winzer. Der richtige Zeitpunkt war genau JETZT!! Am frühen Morgen des zweiten Tages dieser Woche ging es los. Noch schnell einige Erinnerungsfotos gemacht, bevor die Rebschere zum Einsatz kam. Wir hatten alle Hände voll zu tun aber trotz der vielen Arbeit auch mächtig Spaß!
Der Fotograf als kleiner aber feiner Winzer... So schön kann das Leben sein!!

Mittwoch, 21. August 2019 - 07:23 Uhr
Es gibt bald Federweißer...

Auch wenn ich sehr oft in meinem kleinen Wingert unterwegs bin und nach meinen Rebstöcken und Trauben schaue, war der diesjährige Sommer ein anderer. Im vergangenen Jahr waren die zahlreichen morgendlichen Sonnenaufgänge zwischen den dunkelgrünen Weinblättern traumhaft und Abende mit einem Gläschen Wein an gleicher Stelle immer ein wunderschönes und genussvolles Erlebnis. In diesem Jahr, wenn ich so die letzten Wochen und Monate Revue passieren lasse, waren solche Momente eher selten. Es hat mehrfach geregnet, es war oft sehr zu heiß, zu schwül. Oder hat mir einfach nur die nötige Ruhe gefehlt, um den in der Zwischenzeit dunkelroten kräftigen Trauben beim Wachsen und Gedeihen zuzuschauen.
Ja, meine Trauben haben sich dank einer gezielten Bewässerung bestens entwickelt. Die Reben hängen voll und Ausfälle wird es wohl nicht geben. Im Gegensatz dazu habe ich bei einer kleinen Tour durch die Bergsträßer Weinlagen gesehen, dass dort zahlreiche Weinstöcke im wahrsten Sinne des Wortes vertrocknet sind. Da habe ich ja Glück gehabt.
Eine interessante Meldung in den Nachrichten hat mich am gestrigen Abend aufhören lassen: Es gibt bald Federweißen!! Seit dieser Woche werden beim Badischen Winzerkeller in Breisach Trauben der Sorten Solaris (eine pilz-resistente Züchtung des Staatlichen Weinbauinstituts Freiburg) und Müller-Thurgau angeliefert, die ausschließlich für Federweißer bestimmt sind. Der Zuckergehalt der Trauben ist mit 80 Öchsle gut. Die Winzer dort erwarten bisweilen einen guten Jahrgang. Die Qualität sei auch in Ordnung und es wird dieses Jahr schöne spritzige Weine geben. Die ersten Flaschen mit Federweißer werden in wenigen Tagen zu kaufen sein. Ich bin gespannt, wann es hier bei uns an der Bergstraße den ersten Federweißen geben wird.
Übrigens: Mein Weinfreund Lars, den ich im letzten Jahr mit einem Weinstock als Geschenk überrascht habe, freut ich auch schon über die ersten Traubenhenkel an seinem Muscat bleu. Bis zu unserer vielleicht gemeinsamen Weinlese dauert es aber noch. Wir gönnen unseren wunderschönen Trauben weitere Zeit zur perfekten Reifung.

Dienstag, 25. Juni 2019 - 13:32 Uhr
Ich habe mal eine schöpferische Pause eingelegt

Es ist schön, dass so viele Weinfreunde und Weinliebhaber bei mir nachgefragt haben, warum ich denn meinen oft gelesenen interessanten Weinblog nicht mehr schreibe oder ob ich vielleicht sogar den heißgeliebten Wingert verkauft hätte. Gleich vorab: Es ist ALLES in Ordnung!! Sowohl bei mir persönlich, als auch mit meinen Weinstöcken. Ich habe lediglich eine kleine aber nötige schöpferische Pause eingelegt, in der ich aber weder mein Interesse am Wein noch mein Wirken im Wingert vernachlässigt habe. Ich bin nach wie vor als kleiner aber feiner Winzer engagiert!
In der Spargelzeit haben wir zu den kulinarischen und abwechslungsreich kreierten Köstlichkeiten die verschiedensten Weine probiert. Ob ein trockener Grauburgunder oder feinherber Riesling vom Weingut Jäger in Bensheim, ein Weißburgunder von der Winzergenossenschaft in Kallstadt, ob ein trocken ausgebauter Bacchus der Lage "Lindauer Seegarten" von der Spezialitätenbrennerei Zürn in Wasserburg am Bodensee oder der Cuvée aus Weißburgunder, Grauer Burgunder, Chardonnay und Auxerrois aus der Privat-Edition: Allesamt haben eine überaus schmackhafte Berechtigung als passende Begleiter zur Königin der Gemüse, dem Spargel. Selbst ein "Tannenzäpfle", ein Pils der Rothaus-Brauerei im Hochschwarzwald, oder ein Helles der Vulkan-Brauerei in der Eifel, passten hervorragend zum klassischen Gericht "Spargel, gekochter Schinken, kleine in der Pfanne leicht kross gebratene neue Kartoffeln." Wieder konnten wir, meine Frau und ich, neue Erfahrungen in Sachen "passender Wein zum Essen" machen.
In meinem kleinen aber feinen Wingert gibt es wieder sehr viel zu sehen und zu erleben. Die liebevoll und dekorativ platzierten Pflanzen zeigen ihre schönsten Blüten und locken Bienen und Hummeln an. Meine Trauben entwickeln sich prächtig und sie versprechen schon jetzt, dass es ein durchaus gutes Weinjahr werden könnte.

Egal, ob ein morgendlicher Rundgang im Sonnenaufgang oder der Ausklang des Tages mit Blick durch die Rebblätter auf die Abendsonne und einem guten Tropfen im Glas... Im Wingert ist es immer schön!

Mittwoch, 17. April 2019 - 11:05 Uhr
Naturerlebnisse und kulinarische Köstlichkeiten

Jetzt geht es wieder los im Wingert!! Mein Muscat bleu wurde ja rechtzeitig ordentlich zurückgeschnitten und das hat ihm offensichtlich sehr gefallen, denn er treibt wie wild aus. Es war dieser Tage wieder wunderschön, die Natur zu erleben: In der Sonne zu sitzen, meine Rebstöcke anzuschauen, ein Gläschen Sekt zu trinken. Der Griff zur Kamera musste einfach sein, um die ersten Aufnahmen für dieses Jahr zu machen. Und es gab wieder viel zu sehen. Die Bienen sind in der blühenden Kirschlorbeerhecke fleißig unterwegs, Tulpen blühen und verschönern den Wingert. Die ersten grünen Blätter der Reben leuchten in der zaghaften Frühlingssonne.

Ich war beim Frühlingsfest der Winzergenossenschaft in Kallstadt und konnte den sehr beachtenswerten Weinkeller bei einer ausführlichen Führung besichtigen. Interessant war natürlich die anschließende Verkostung der ersten Weine des letztjährigen Jahrgangs. Es ist noch zu früh, ein bindendes Urteil abzugeben aber ich würde sagen, dass der Wein noch eine ganze Weile an Reifezeit braucht. Meine Einschätzung entspricht übrigens dem Eindruck von Fabio Daneluzzi, Küchenchef im Hotel Krone in Herxheim-Hayna (Südpfalz), wo ich einige Tage zu Gast war und zusammen mit meiner Frau wirklich fürstlich und kulinarisch verwöhnt wurde. Das Haus mit seinem Sterne-Restaurant ist sehr zu empfehlen. Ein Geheimtipp des kleinen aber feinen Winzers. Vorsorglich habe ich mich nach dem unterhaltsamen mehrstündigen Treffen unter Weinfreunden mit unterschiedlichen Weinen der Kallstadter Winzer aus den Jahrgängen 2016 und 2017 eingedeckt und konnte so die klaffenden Lücken in meinen bescheidenen Weinkeller zum Teil schließen.

In der nächsten Zeit stehen einige Wein-Verkostungen des Jahrgangs 2018 an. Es könnte also wieder ein interessantes Weinjahr für mich werden.

Mittwoch, 20. März 2019 - 07:16 Uhr
Ich freue mich auf Hannelore

Alle lieben Hannelore!! Und ich als kleiner aber feiner Winzer natürlich auch!! Hannelore ist das Hoch, das uns passend zum kalendarischen Frühlingsanfang am 20. März 2019 um 22.58 Uhr Sonnenschein und vorsommerliche Temperaturen bringt. Toll!! Denn dann ist es in meinem Wingert besonders schön: Morgens in der Frühe zwischen den Reben stehen und den zwitschernden Vögeln lauschen, den Blick zum traumhaften Sonnenaufgang gerichtet. Auf dem Heinweg frische, duftende Brötchen beim Bäcker mitnehmen und anschließend in Ruhe mit seiner Liebsten frühstücken. Es kann dann nur ein schöner Tag werden!!!
Wenn es jetzt also losgeht, die Natur erwacht, dann freue ich mich schon auf unterhaltsame, erlebnisreiche und kulinarisch-wundervolle Stunden im Umfeld meiner Reben. Mit meinem Muscat bleu bin ich mehr als zufrieden und hoffe, dass er mir auch in diesem Jahr wieder so viel Freude bereitet. Ich bin gespannt!
Gespannt bin ich auch auf die diesjährige Weinmesse bei der Winzergenossenschaft in Kallstadt. Die ersten frischen und fruchtigen Weine des 2018er Jahrgangs warten und können verkostet werden. Typische Aromen von Stachelbeeren und exotischen Früchten verspricht der 2018er Kallstadter Kobnert Sauvignon Blanc. Vielversprechend klingt auch die im Eichenfass veredelte Köstlichkeit aus dem EDITION's-Programm , die im Bukett ein dezent eingebundenes Raucharoma mit reifen Früchten und langem Nachhall verspricht.
Und in meinen kleinen Weinkeller mitnehmen werde ich ganz bestimmt den feinherben Saumagen-Riesling, der bei uns in der "heimischen Winzerstube" ebenso gerne getrunken wird wie auf der Terrasse an sommerlichen Abenden. Eine schön gekühlte Flasche dieses meines Lieblingsweins habe ich natürlich auch schon in den Wingert mitgenommen. Ein traumhaftes Erlebnis, wenn man dann noch dem Sonnenuntergang zuschauen kann.

Mittwoch, 13. März 2019 - 16:58 Uhr
Sehr viel Interessantes entdeckt...

Wenn man Weinliebhaber ist, dann liest man viele Berichte in den Tageszeitungen intensiver, die sich mit Wein beschäftigen. So zum Beispiel eine Meldung kürzlich aus Düsseldorf: "Wein ist teurer geworden". Verbraucher mussten beim Kauf von Wein immer tiefer in die Tasche greifen. Nach Einschätzung der Experten vom Deutschen Weininstitut würde sich der Trend in diesem Jahr wohl nicht fortsetzen. Winzer hätten witterungsbedingt im Jahr 2017 weniger geerntet, was einen Preisanstieg notwenig machte. Aber jetzt die erfreuliche Nachricht: Man rechnet für 2019 mit gleichbleibenden Preisen. Nicht zuletzt, weil die Weinlese 2018 größere Mengen erbrachte. Ich bin gespannt und werde es natürlich verfolgen, denn meinen kleinen Weinkeller möchte ich bestimmt nicht leer trinken. Deshalb kaufe ich immer wieder bewährte aber auch neue edle Tropfen hinzu.
Durch Zufall bin ich übrigens auf eine für mich neue Besonderheit gestoßen: "Fruchtig frischer Rauchgenuss" war in einem Pfeifenprospekt zu lesen, dass diese Woche auf meinem Schreibtisch lag. Und was lese ich da? Ein neuer Tabak wurde komponiert mit einem tieftruchtigen Aroma von Weintrauben, Kirsche und Bourbon Vanille. Die Zeit, dass ich mal kurzzeitig als kleiner aber feiner Winzer unter den Pfeifenrauchern weilte, ist lange vorbei. Diesen Tabak hätte ich ganz bestimmt probiert.
Übrigens: Mein Rebschnitt ist in der Zwischenzeit erledigt. Bei strahlendem Sonnenschein in freier Natur. Traumhaft! Zu Belohnung gab es anschließend ein Gläschen trockenen 2017er Grauburgunder von der Winzergenossenschaft in Kallstadt. Den hatte ich zufällig dort bei einer kleinen Verkostung entdeckt und eine Kiste mitgenommen.
Und aufgefallen ist mir dieser Tage auch eine besonderes "Bild" in der Weinstube Mohr in Bensheim. "Der Spruch ist über 30 Jahre alt", sagte Ria Mohr. Kar, dass ich (auch wenn es mit dem Handy war...) ein Foto machen musste. Schaut oben, was da zu lesen ist...

Mittwoch, 20. Februar 2019 - 16:18 Uhr
Mein Weingeschmack liege nicht im Trend!

Nein, liebe Freundinnen und Freunde meiner in der Zwischenzeit von vielen Weinliebhabern gelesenen Zeilen, es ist nichts weiter passiert. Es ist nur im Moment wenig zu tun im Wingert. In meinem kleinen Weinkeller herrscht auch Ordnung. Warum also hektisch sein?
Ich warte auf die ersten interessanten Weine des Jahrgangs 2018. Angeboten werden sie ja schon mehrfach und in den Fachzeitschrift konnte ich auch schon Berichte über die Ergebnisse des 2018er lesen. Sehr interessant!! Was ich demnächst probieren möchte, das habe ich mir natürlich schon aufgeschrieben. Das Wetter ließ mich zudem eher zu Hause verweilen, obgleich ich ab und an mal nach meinem Muscat bleu und der Suzi geschaut habe. Es war die zum Glück passende Zeit für den "kleinen aber feinen Winzer" ordentlich krank zu werden. Diesmal hat es mich heftig erwischt. Klar, wenn man eine als selbst für harmlos eingestufte Erkältung übergeht und dann einen ordentlichen Rückschlag bekommt. Jetzt geht es besser und der Schoppen schmeckt auch wieder.
"Der Trend zu trockenen Weinen ist ungebrochen" hat man gelesen. Die regionalen Geschmacksunterschiede seien aber erheblich. In Sachsen, wo mein Weinfreund Peter herkommt, war der Anteil trocken ausgebauter Weine mit 82 Prozent am höchsten. Danach, mit 74 Prozent, folge die Hessische Bergstraße. Und wie sollte es anders sein: Ich liege nicht im Trend! Meine schon seit längerer Zeit bevorzugt gerne getrunkenen Weine sind feinherb. Ich müsste also an die Mosel fahren, denn dort findet man den höchsten Anteil (mit 56 Prozent) der feinherb oder lieblich-süß deklarierten Weine. Warum nicht mal an die Mosel fahren... Dort soll es auch schön sein!! Mosel-Weine, das muss ich eingestehen, habe ich wissendlich noch keine probiert.
Auch ich habe natürlich den Sonnenschein der letzten Tage genossen! WOW! Das Thermometer zeigte stattliche 14 Grad an. Und da macht der Rundgang durch den Wingert natürlich richtig Spaß! Dort steht in der nächsten Zeit der Rebschnitt an! Viele Kolleginnen und Kollegen waren schon fleißig. Ich konnte krankheitsbedingt noch nicht die Schere ansetzten. Das wird aber baldigst geschehen. Ob mein Winzerfreund Lars schon den Rebschnitt in seinem Wingert erledigt hat? Ich muss mal nachfragen...

Sonntag, 23. Dezember 2018 - 07:29 Uhr
Es weihnachtet sehr....

auch bei dem kleinen aber feinen Winzer, bei dem es der Jahreszeit entsprechend ruhiger geworden ist. In meinem Wingert ist absolute Ruhe eingekehrt. Der Muscat bleu und Suzi haben schon länger ihre Blätter abgelegt. Nach dem sehr mit Stress verbundenem trockenen Weinjahr freuen sie sich, dass sie sich ausruhen dürfen. Zusammen mit Lars, meinem in diesem Jahr für den Wein gewonnenem und jetzt mit Herz und Seele in seinem eigenen Wingert engagierten Freund, warten sie auf den demnächst anstehenden Rebschnitt.
Bei meinen gelegentlichen aber doch regelmäßigen Rundgängen durch den Wingert bin ich mehr als zufrieden und teile die Freude mit anderen Winzerinnen und Winzern, dass 2018 der doch große Ertrag auch einen überaus hervorragenden Wein hervorbrachte. Und so schreibt Dr. Roland Turowski, Vorsitzender der engagierten Weingilde Bergstraße, überaus passend in seinem sehr netten Weihnachtsgruß: "Die Weinlese hat in 2018 so früh wie noch nie begonnen. Das Lesegut war gesund und jetzt reifen fruchtige Weine in den Fässern. Wir dürfen uns auf einen besonderen Jahrgang freuen."
Ich habe schon die ersten Angebote mit Weinen des 2018er Jahrgangs entdeckt. Allerdings konnte ich mich noch nicht entschließen, Goldmuskateller, Sauvignon Blanc, Regent und eine Rotweincuvée aus 2018 in meinen Weinkeller aufzunehmen. Aber probieren werde ich die Weine ganz bestimmt, denn ich bin ebenso gespannt, wie der doch außergewöhnliche Jahrgang schmeckt.
Dieses ereignisreiche Weinjahr endet für mich mit etwas Wehmut: Otto Guthier, langjähriger Geschäftsführer der Bergsträßer Winzer eG, geht zum Jahresende in den wohlverdienten Ruhestand. Mich verbindet mit Otto (wir sind seit vielen Jahren per Du...) nicht nur der Wein der Bergstraße und vom Bodensee, sondern auch die Fotografie. Wir hatten natürlich immer und immer wieder beruflich miteinander zu tun, hatten aber auch privat Gelegenheiten, uns über das eine oder andere fotografische - oftmals auch rechtliche - Problem und über besonders schöne Motive zu unterhalten. Ich wünsche mir (und würde mich freuen), wenn trotz seines Ruhestands unser gelegentlicher Kontakt erhalten bliebe und wir uns nicht nur bei den bekannten und beliebten Weinfesten sehen würde.
Einen Glühweintest habe ich in diesem Jahr übrigens nicht gemacht. Wir waren mit unseren Weinfreunden, Weinliebhabern und Winzerkollegen Ute und Peter auf nur einem Weihnachtsmarkt und unser Ausflug nach Bensheim war ausschließlich freundschaftlicher Natur und endete dann aber trotzdem in einem Weingut. In geselliger Runde schlossen wir in der gemütlichen Stube im Weingut Jäger diesen sehr unterhaltsamen Abend ab. Ein halbtrockener Riesling hatte es uns bei Michael und Conny angetan.

Liebe Leserinnen und Leser meiner immer wieder gerne geschriebenen Zeilen "rund um den Wein", den kleinen und gepflegten Wingert sowie meinen liebevoll sortierten Weinkeller, freut euch auf das Weihnachtsfest. Trinkt zum Festmahl ein Gläschen Wein. Egal, ob ihr euch für einen roten oder weißen Tropfen entscheidet. Schreibt mir, welche Erfahrungen ihr mit dem von euch bestimmt ganz bewusst ausgesuchten Wein zu den kulinarischen Köstlichkeiten gemacht habt. Es wird bestimmt interessant!

In diesem Sinne....

Frohe Weihnachten!

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Dietmar Funck

Ja, ich bin unter die Winzer gegangen! Ein Vorhaben, das ich als Weinfreund, Weinliebhaber und Weinsammler schon lange ins Auge gefasst und jetzt umgesetzt habe. Verfolgt in meinem Blog, wie sich alles entwickelt.


 

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